24. April 2019

Was mich das Reisen gelehrt hat #2

Wer nicht fragt, bleibt dumm
Oder: Nur wer fragt, dem kann geholfen werden. Ein Spruch, der mich seit meiner Kindheit begleitet  (Papa weiß, wovon ich rede), dessen Bedeutung mir aber auch vor allem hier bewusst wurde. Alle Hostels sind eigentlich ausgebucht? Trotzdem anrufen, schreiben und und und. Auch wenn es dauert, irgendwann wird sich eine Lösung finden.

Menschen machen Erinnerungen
Welche Empfindunge ich mit einem bestimmten Ort meiner Reise verbinde, hängt von einer Menge Faktoren ab: Wetter, Aktivitäten, Hostel, aber zu einem Großteil auch von den Menschen, denen ich dort begegne. Nehmen wir beispielsweise Waitomo: Ein Ort, an dem es nicht viel zu tun gibt, außer überteuerte Glühwürmchenhöhlentouren zu besuchen. Das hatte ich schon erledigt und noch einen ganzen Tag vor mir. Hätte ich die "falschen" Menschen um mich herum gehabt, hätte ich mich nur gelangweilt, aber mein Glück waren meine tollen Zimmernachbarinnen, mit denen ich mich super verstanden habe. Damit will ich aber überhaupt nicht sagen, dass man für tolle Erinnerungen immer Leute um sich braucht (einige der tollsten Erfahrungen bisher habe ich alleine gemacht). Trotzdem, bedenkt das immer bei eurer Hostelwahl. Manchmal gebe ich lieber ein paar Dollar mehr pro Nacht für meine Unterkunft aus und habe dafür mit höherer Wahrscheinlichkeit tolle Menschen in meinem Umfeld.

Über rote Ampeln laufen
Ich glaube, da brauche ich nicht viel zu schreiben, aber die neuseeländischen Fußgänger schenken ihren traffic lights nicht zu viel Aufmerksamkeit.

Der Weg ist das Ziel

Zu Anfang habe ich das gar nicht so auf dem Schirm gehabt, aber vor allem, seit ich auf der Südinsel bin, ist es einfach so. Ich kann während der Busfahrten gar nicht schlafen, weil es immer so viel zu sehen gibt. Alles ist so unglaublich facettenreich und beeindruckend, da kann ich nur aus dem Fenster starren.
Aber auch ganz allgemein gesehen hat meine Reise hier ja gar kein Ziel. Die Reise selbst, das Weiterreisen, ist das Ziel, weswegen ich hierhingekommen bin. In Christchurch wird meine Reise durch Neuseeland zwar enden, aber das ist ja schließlich nicht, worauf ich "hinarbeite".
Diesen Ansatz muss ich definitiv versuchen aufrecht zu erhalten, sobald es wieder nach Deutschland geht. So oft habe ich nur das Ziel vor Augen, denke mir, wenn ich xy erreicht habe, ist alles wieder gut. Dabei verbringe ich doch den Hauptteil meines Lebens damit, die Ziele zu erreichen (denn immer, wenn ein Ziel erreicht wurde, steckt man sich ein neues). Warum mache ich mir den Weg nicht schöner, genieße ihn, mache ihn mir so angenehm wie möglich?

Morgenstund hat Gold im Mund
So langsam geht die Hochsaison hier (zum Glück) vorbei und alles wird ein bisschen leerer, entspannter und auch die Busse sind nicht mehr bis zum letzten Platz gefüllt (das etwas kältere Wetter nehme ich da gerne in Kauf). Was mir vor allem im ersten Monat des Reisens aufgefallen ist, früh aufstehen hat in touristischen Orten definitiv seine Vorteile. Es muss ja nicht immer der Sonnenaufgang sein, aber die ersten paar Stunden danach sind einfach am ruhigsten und friedlichsten. Bei Wanderungen zum Beispiel finde ich es wesentlich angenehmer, nicht alle 5 Minuten auf jemanden zu treffen. Viel lieber genieße ich die Ruhe oder eben die (manchmal echt lauten) Geräusche der Natur. Das habe ich zum Beispiel auch stark in Franz Josef beim Alex Knob Track gemerkt. Beim Aufstieg früh morgens konnte ich noch den Vögeln lauschen, beim Abstieg sind fast ununterbrochen Helikopter herumgeflogen. 

Kleines Update (da ich diesen Punkt vor mehr als einem Monat verfasst habe): Mittlerweile schlafe ich auch viel aus, was meist trotzdem nie länger als 8 Uhr ist. Don't stress yourself, besonders in diesen letzten Reisewochen bin ich wirklich ausgelaugt.


Ich bin ein Naturmensch

Obwohl ich das eigentlich schon wusste, hat mir Neuseeland wieder einmal bewiesen, wie sehr das wirklich auf mich zutrifft. Egal wie "down" und unmotiviert ich mal bin, wenn ich mich zu einem Spaziergang (egal, wie kurz) aufraffe und an einen ruhigen Platz in die Natur verschwinde, geht es mir direkt besser. Neuseeland ist dafür auch der perfekte Ort. Jede Stadt/Jedes Dorf/..., egal wie schön oder auch eben nicht (*hust* Westport) hat zumindest ein paar Walks, die bisher immer schön waren.

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